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Thema: ~Tears of an angel~ So Feb 24, 2013 8:54 am
Und wieder ein Os Ich muss aber sagen das der hier schon ein wenig älter ist.. Er ist auch nicht sonderlich lang.
Name: Tears of an angel Art: One-shot Genre: Überlegung, Hoffnung Schreibdauer: 30 Minuten Inspiration: ein Regenspaziergang Perspektive: Ich-Form Zeitform: Vergangenheit
~Tears of an angel~
Unaufhörlich tropfte der Regen auf die Straße. Es kam mir wie in Zeitlupe vor, wenn die kleinen Tropfen auf dem Asphalt auftrafen. Sie glichen Tränen des Himmels. Ja, wie Tränen der Engel schienen sie. Ich hob meinen Kopf in den schwarzen Nachthimmel empor. Meine Haut wurde immer mehr und mehr von dem kühlen Nass benetzt und auch meine Haare trieften schon. Doch es machte mir nichts aus, selbst die Kälte spürte ich fast nicht mehr. Nur eine alte Straßenlaterne spendete noch Licht und meine Schritte durch die Pfützen wurden von einem lauten Platschen begleitet als ich die Straße entlangging. Durch die Fenster der Häuser, in denen schwaches Licht brannte, konnte ich Menschen erkennen die in ihren Sofas saßen und Fernsehen schauten. Kinder, die in ihren Zimmern spielten. Keiner von ihnen schien den Regen zu beachten, sie ignorierten das monotone platschen an den Fenstern und die schwarzen Wolken am Himmel. Schade eigentlich. Niemand achtete auf ihre Schönheit. Unscheinbar wirkten sie, zerbrechlich und von keiner Bedeutung. Aber in meinen Augen waren sie so viel mehr. Kalt und abweisend, klar und wunderschön. Wie Engel eben. Doch Engel werden nie auf die Erde fallen. Es sei denn, jemand bemerkt ihre Tränen. Die kleinen Tropfen die aus den schwarzen Nachtwolken fallen. Nur dann kann man einem Engel begegnen. Und er wird für einen weinen. Daran habe ich immer geglaubt. Und dann sah ich ihn. Blondes Haar. Augen die blau wie das Meer strahlten. Reglos stand er dort, mitten auf der Straße. Fast wie eine leere Puppe die jemand vergessen hatte. Ich lief zu ihm, meine Schritte waren langsam. Vor ihm blieb ich stehen. Sein überraschend warmer Atem streifte meine blasse Haut. Und als ich in seine Augen sah konnte ich erkennen wie eine kleine Träne über seine Wange rann. Doch ein Lächeln zierte seine Lippen. Es war so wunderschön und vollkommen wie seine Erscheinung selbst. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, bildete ich mir die weißen Flügel an seinem Rücken nur ein.